Writers-in-Exile: UnOrdnungsverweigerung

Der belarussische Autor und Verleger Zmicier Vishniou zählt zu den progressiven Literatinnen und Literaten seiner Generation. Als Mitbegründer der Bum-Bam-Lit-Literaturberwegung in den 1990er Jahren in Belarus lief er Sturm gegen die erstarrte Sowjetliteratur. Dabei lotet er thematische und sprachliche Grenzen aus, wie etwa in seinem Roman "Wenn man genau hinschaut ist der Mars blau". Der von ihm gegründete Verlag "Halijafy" verlegte sowohl junge belarussische Autorinnen und Autoren als auch solche, die einst der Stalin-Diktatur zum Opfer gefallen waren. Nach den Protesten für einen demokratischen Wandel in Belarus und deren brutale Niederschlagung konnte der Autor, der sich gerade im Ausland befand, nicht mehr in die Heimat zurückkehren. Sein Verlag wurde aufgelöst.
In Tandem mit der Writers-in-Exile-Beauftragten des PEN Deutschland, Astrid Vehstedt, werden er und seine Literatur vorgestellt. Astrid Vehstedt liest aus ihrem Kriminalroman "Sonutarium Labyrinth". Die Autorin und Regisseurin lebte selbst viele Jahre im Ausland und ist weiterhin international tätig.
Lesung und Gespräch in deutscher und belarussischer Sprache.
Übersetzerin: Margarita Höckner.
Eine Veranstaltung des PEN-Zentrum Deutschland, das vom 17. - 23. Juni 2024 in Hamburg den Auftakt seines 100-jährigen Jubiläums mit einem vielfältigen Rahmenprogramm feiert.